In der heutigen Jahreshauptversammlung haben wir mit 11 von 20 Mitgliedern einstimmig die Auflösung des Vereins Stadthagen geht baden e.V. beschlossen. Als Liquidatoren wurden Petra Gümmer (2. Vorsitzende) und ich, Kerstin Thieler (1. Vorsitzende) einstimmig gewählt.
Vier Gäste wohnten der Versammlung bei, darunter drei Mitglieder der Fraktion DIE LiNKE im Landkreis Schaumburg, die sich ganz klar für ein Freibad in Stadthagen aussprechen und sich in den letzten Monaten oft proaktiv mit uns in Verbindung gesetzt und Gespräche geführt haben.
- Metin Duygu – DIE LiNKE: Schatzmeister, Mitglied im Kreistag Schaumburg
- Ferdinand Feist – DIE LiNKE: Stellvertr. Vorsitzende/r, Mitglied im Stadtrat Stadthagen
- Andreas Dürigen – DIE LiNKE: Parteimitglied
Bürgermeister Oliver Theiß (parteilos) hatte sich bereits im Vorfeld wegen eines anderen Termins persönlich entschuldigt.
Drei Mitglieder des Stadtrates und Gründungsmitglieder des Vereins (je ein Vertreter der SPD, Bündnis 90/Die Grünen, WIR für Schaumburg), die während der Kommunalwahlen 2016, als auch bei Vorgründungsgesprächen sehr vehement für ein „Außenschwimmen am Tropicana“ warben und votierten, haben auf die Einladung zur Mitgliederversammlung weder reagiert noch der Versammlung beigewohnt. Alle drei waren lediglich bei der Gründungsversammlung 2016 anwesend. 2017 – also nach den Kommunalwahlen – wurden sie nicht mehr gesehen. Ich lasse dies einmal unkommentiert so stehen und überlasse dem werten Leser eine Beurteilung mit dem Hinweis: Die nächsten Kommunalwahlen sind im Herbst 2021.
Die Gründe für unsere Auflösung habe ich zunächst als 1. Vorsitzende in mehrere Punkte untergliedert zusammengefasst. Hierüber wird sicherlich in den nächsten Tagen in der Presse zu lesen sein. Es gibt eine Reihe sachlicher Gründe, aber auch persönliche Gründe. Die sachlichen Gründe seien hier kurz stichwortartig genannt:
- Keine sichtbaren Perspektiven
- Einseitige Kommunikation Wirtschaftsbetriebe Tropicana – Verein
- Keine Informationen aus dem Aufsichtsrat erhalten, AR tagte stets geheim
- AR setzt andere Prioritäten zur „Attraktivitätssteigerung“ des Tropicana (uns bekannt gewordene „Gerüchte“ aus „Undichtigkeiten“ im Tropicana-Umfeld)
- Keine Kommunikation mit der Politik in 2017/2018
- Alle bisherigen Gespräche mit den Wirtschaftsbetrieben als auch Politik- und Aufsichtsratsmitgliedern waren nicht mehr als „heiße Luft“. Alles verlief im Sande. Der Verein in der Rolle des geduldeten Bittstellers.
- Desolate Haushaltslage der Stadt Stadthagen (Haushaltsicherungskonzept, Haushaltssperre)
- Monatelange Schließung des Tropicana seit 03/2018, Wiedereröffnungstermin noch nicht bekannt
- Daraus folgernd: Sehr hohe zusätzliche Kosten und Verluste im Tropicana
- Schlechte Stimmung in Stadthagen: Faurecia Weggang, Schlafstadt Stadthagen usw.
- Bürgerinnen und Bürger kritisieren und wünschen viel, aber wenig Eigenengagement vorhanden
- Hohe bürokratische Hürden durch DSGVO auch für kleine Vereine
Die o.g. sachlichen Gründe wurden von allen Vorstandsmitgliedern in den nachfolgenden Statements bestätigt und verstärkt. Es folgte eine teilweise sehr emotionale Aussprache aller anwesenden Mitglieder und Gäste.
Fazit: Es gibt auch nicht ansatzweise eine Perspektive für ein Freibad oder Außenschwimmen am Tropicana im Laufe des vor uns liegenden Jahrzehnts.
OHNE UNTERSTÜTZUNG SIND WIR ALS VEREIN NICHT HANDLUNGSFÄHIG UND WURDEN KATEGORISCH VOR DIE WAND GEFAHREN. EINE AUFLÖSUNG DES VEREINS IST SOMIT DIE LOGISCHE FOLGE.
Ich bedauere sehr, dass wir aufgeben mussten, kann aber für mich sagen, dass mein Engagement für Stadthagen an anderer Stelle weitergehen wird. Danke an die Mitglieder und Menschen, die uns auf verschiedenen Wegen authentisch und ehrlich unterstützt haben und nicht wie Andere einer wie auch immer gearteten eigennützigen Taktik folgten.
Da die Zeit schon sehr fortgeschritten ist, soll es das für heute sein.
Mit nachdenklichen Grüßen
Kerstin Thieler
1. Vorsitzende Liquidatorin
P.S.: Geschrieben zu nachtschlafender Stunde am 13.06.2018 um 00:49 Uhr.
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