Für ein neues Freibad in Stadthagen

Zum Artikel in den SN vom 16.06.2018 – Politiker: “Hatten keine Einladung”

Ich habe fairerweise in meinem letzten Blogbeitrag die Namen der drei Politiker und Gründungsmitglieder nicht genannt. Im Presseartikel der SN über die Mitgliederversammlung vom 14.06.2018 indes wurden sie genannt – Stichwort: Pressefreiheit.

Blogbeitrag: Politiker: Hatten keine Einladung.
“Message in a bottle …”

Heute wurde in einem SN-Artikel, Lokalteil Stadthagen, S. 1, gekontert:

Die Ratsmitglieder Jan-Philipp Beck (SPD), Maria Börger Sukstorf (Grüne), Richard Wilmers (WIR) behaupten, sie hätten keine Einladung zur Versammlung erhalten.

Das lese ich mit sehr großem Erstaunen und Befremden. Der E-Mail-Verteiler vom 28.05.2018, 14:17 Uhr, erzählt mir etwas anderes. Fein aufgelistet finden sich dort im BCC neben den anderen Mitglieder-Adressen die drei E-Mail-Adressen der Mitglieder und Ratspolitiker.

Bei der Gründungsversammlung, der alle drei Personen beiwohnten, bestand beim Verlesen und Diskussion der einzelnen Satzungspunkte einstimmiger Konsenz, dass eine Einladung via E-Mail ausreiche, sofern eine E-Mail-Adresse vorhanden oder bekannt sei.

Nachfolgend § 10, Abs. 1 unserer Satzung im Wortlaut:

“Mindestens einmal im Kalenderjahr findet eine ordentliche Mitgliederversammlung (Jahreshauptversammlung) statt. Sie wird vom 1. Vorsitzenden und im Falle der Verhinderung vom 2. Vorsitzenden unter Einhaltung einer Frist von zwei Wochen durch Veröffentlichung auf der Internetseite des Vereins stadthagen-geht-baden.de und schriftliche Benachrichtigung via E-Mail oder postalisch bei nicht vorhandener E-Mail-Adresse unter Angabe der Tagesordnung einberufen. Die Frist beginnt mit dem auf die Absendung der Einladung folgenden Werktag. Das Einladungsschreiben gilt als dem Mitglied zugegangen, wenn es an die letzte vom Mitglied dem Verein schriftlich bekannt gegebene E-Mail-Adresse oder postalische Adresse bei nicht vorhandener E-Mail-Adresse gerichtet ist. Die Tagesordnung setzt der Vorstand fest.”

Der behauptete Nichterhalt ist also nicht mehr als eine haltlose Unterstellung!

Der Casus knacksus scheint vielmehr im digitalen Unvermögen der drei Personen zu liegen. Natürlich kann es sein, dass jene Einladungs-E-Mail im Spamfilter gelandet ist. Der versierte E-Mail-Anwender weiß aber: Regelmäßiges Durchschauen des Spamfilters ist Pflicht, denn natürlich landen dort auch immer mal wieder “gute” E-Mails. Und: Wenn jemand sicher sein möchte, dass die E-Mail einer bestimmten E-Mail-Adresse ihn immer erreicht, trägt er eben jene E-Mail-Adresse in seine sog. “Whitelist” ein. Das alles gehört m.E. heutzutage zu einem professionellen Umgang mit den digitalen Medien im Zeitalter der Digitalisierung. (Ein geflügeltes Wort unter IT-Fachleuten: “Das Problem sitzt meistens vor dem Rechner.”)

Noch pikanter wird die Sache für einen der drei Politiker, der sich von seiner Fraktionskollegin Ute Hartmann-Höhnke (SPD) wegen eines anderen Termins entschuldigen ließ. Diese Aussage lässt sich unschwer durch die Anwesenheit von 11 Mitgliedern und 4 Gästen belegen. Wie sollte er sich entschuldigen lassen, wenn er die Einladung nicht erhalten hat?

Einschub: Mittlerweile liegen zu dem im letzten Absatz Gesagten zwei O-Töne vor:

Jan-Philipp Beck (SPD): “In der Tat habe ich leider erst am Sitzungstag von der Versammlung erfahren durch ein Telefonat mit Ute. Da kannst du sie auch fragen. Ich hatte nach der Kreistagssitzung mit ihr telefoniert.”

Ute Hartmann-Höhnke (SPD): “Von diesem Termin haben wir in einem Telefonat vor der Sitzung gesprochen. Ich habe ihm mitgeteilt, dass ich hingehe und gefragt, ob er auch kommt. Daraufhin hat er gesagt, er hat diesen Termin nicht in Erinnerung und kann nicht kommen … JanPhilipp hat nicht gelogen, ich habe ihn angesprochen. Bis Dienstagnachmittag hatte er diesen Termin überhaupt nicht auf seinem Plan. Das möchte ich hier richtigstellen.”

Das lasse ich mal unkommentiert so stehen.

Weiterhin im Raum steht aber die Behauptung, keine Einladung erhalten zu haben.

Ich wage die kühne Vermutung, dass diese Aussage willkürlich getroffen wurde, ohne den eigentlichen Sachverhalt zu überprüfen, was auf sehr einfache Weise möglich ist bzw. gewesen wäre. Eigentlich sollte man immer bei sich selbst anfangen und nicht aufgrund einer Laune oder bloßen Vermutung anderen – in diesem Fall mir – den schwarzen Peter zuschieben. Motto: “Schuld sind immer die Anderen!”

Liebe drei Mitglieder:

“Schauen Sie doch einfach mal in Ihren Posteingang vom 28.05.2018 und auch in den Spamfilter.” Ich bin sehr sicher, dass Sie die Einladung dort finden werden.”

Dass die eigene Untätigkeit in Bezug auf das Wahlkampf-Thema “Außenschwimmen am Tropicana” nach der Wiederwahl im Herbst 2016 im weiteren Verlauf des Statements auch noch auf den Verein abgewälzt wird, macht die Sache noch ärmer. Ich könnte hier mehrere Aussagen von Kommunalpolitikern zitieren, die vor und nach Vereinsgründung ganz anders klangen. Tenor: “Es ist Aufgabe der Politik, zu handeln und den Verein unterstützend mit ins Boot zu holen.”

Glaubwürdigkeit sieht für mich anders aus.

Ich erwarte eine öffentliche Entschuldigung und Richtigstellung. Die Kommentarfunktion unter dem Artikel ist offen und auch die Schaumburger Nachrichten würden eine Entschuldigung und Dementi sicherlich drucken.

Punkt.

Kerstin Thieler
Liquidatorin
Förderverein Stadthagen geht baden e.V.

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1 Response
  1. Beck

    Liebe Kerstin,

    vielen Dank für deine Nachricht.

    Ich habe diese auch von diversen Absenderadressen erhalten.

    Ich habe soeben auch noch einmal mein Mailkonto durchsucht. Leider konnte ich die Einladung aber in diversen Ordnern nicht finden. Dass ich erst sehr kurzfristig am Dienstag von der Versammlung von Ute Hartmann Höhnke erfahren habe, hast du ja bereits veröffentlicht.

    Wie dem auch sei…
    Eines möchte ich unbedingt klarstellen und ist mir wichtig: Der heutige Presseartikel sollte dich weder ins Unrecht stellen noch verletzen. Dies liegt mir absolut fern und war nicht meine Absicht.
    Nach dem aber in der Presse und anscheinend auch auf der Versammlung namentlich Mitglieder an den Pranger gestellt wurden, suggeriert wird diese hätten Desinteresse oder gar Mitschuld am Scheitern des Fördervereins, musste eine Reaktion und eine Erklärung erfolgen.

    Die Kritik konnte ich vor dem Hintergrund nicht nachvollziehen, weil es ja insbesondere diese Mitglieder waren , die mit ihrer Mitgliedschaft zeigen wollten, dass auch Ratsmitglieder den Verein unterstützen. Ich habe den Verein immer gern und aus Überzeugung unterstützt, weil ich hierin für Stadthagen eine Chance gesehen habe ein Schwimmen im Freien und eine Attraktivitätssteigerung des Aussengeländes am Tropicana zu ermöglichen. So habe ich die Aktion Stadthagen geht baden unterstützt und teilgenommen, habe dich danach zu einer Fraktionssitzung eingeladen, wo du das weitere Vorgehen des Vereins vorgestellt hast und habe auf deine Anfragen versucht Informationen weiterzugeben sowie Kontakte zur Verwaltung oder zu den Wirtschaftsbetrieben vermittelt. Vor diesem Hintergrund fand ich die Kritik und die namentliche Nennung im Zusammenhang mit Desinteresse unfair.

    Ich bedauere sowohl die jüngsten Schlagzeilen als auch die Tatsache, dass der Verein nun aufgelöst wird. Mir war es aber wichtig, dir auch mal meine Sicht der Dinge etwas ausführlicher darzustellen.

    Stadthagen hat es aktuell schon schwer genug. Wir sollten doch daher an einem Strang ziehen. Vor diesem Hintergrund, würde ich mich über ein persönliches Gespräch mit dir freuen. Vielleicht können wir dann die Punkte weiter ausräumen.

    Diese Mail kannst du gerne an Mitglieder des Fördervereins weiterleiten als auch auf deinen Kanälen veröffentlichen. An Gruppendiskussionen auf Facebook beteilige ich mich aber grundsätzlich nicht persönlich. Dies ist nicht das Diskussionsforum in dem ich mich wohl fühle.

    Viele Grüße

    Jan-Philipp Beck

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